Burnout
Zu erschöpft, um aufzustehen,
kann nicht mehr,
hab zu viel, zu lang, gegeben.
Bin an Ort und Stelle liegengeblieben
und wollte nur noch
Frieden.
„Komm, steh auf!“,
rief jemand
von ganz weit her,
ich hörte, doch mein Körper reagierte
nicht mehr.
Ist es hier und jetzt zu
Ende?
Der Geist ist da,
fühle mich wie eine
Fremde!
Das Leben
zieht an mir vorüber,
die Gedanken immer trüber.
Ist das alles,
was jetzt bleibt vom Leben?
Warum nur kann ich mich nicht bewegen?
Die Zeit verstreicht wie eine Ewigkeit -
die Stimme sagt:
„Jetzt, wird es
Zeit, vertraue mir, du wirst schon sehen,
sehr bald wirst
du dich in Heilung begeben!“
Bah, jetzt ist’s soweit,
zum Glück keiner, weit und breit,
ich glaube verrückt zu werden
Stimmen kann ich also auch nicht mehr verbergen!
Tage später, als der Arzt mich untersuchte
und mit ernster Miene mir
versuchte,
ein Burnout
diagnostizierte,
wohlwissend, wie ich mich dabei genierte!
Tausend Gedanken, wie soll das gehen,
Chefs, Familie,
Freunde, jeder könnte
meine Schwächen sehen!
Wer bin ich dann, ohne stark zu
sein?
Wie wird das sein, 6 Wochen fern von daheim?
Am ersten Tag
schon allerliebst,
eine Therapeutin
mich umschließt.
Wie ein Baby hat sie mich gewogen
und mich ganz fest an sich gezogen!
6 Wochen
gingen schnell vorbei,
es gab gar manche Neckerei!
Viel Kameradschaft ist hier entstanden,
weil wir uns gegenseitig
beigestanden!
©Andrea Mayr, Juni 2014