Letzte Tage mit Baba Yaga
Als sie in Baba Yagas Häuschen ankommen, sieht alles noch genau so aus, wie bei ihrem letzten Besuch. Aglaia hilft ihnen beim Verstauen der Habseligkeiten und setzt sich noch eine Zeitlang zu den Frauen. Greta spricht zuerst: »Ich danke euch beiden so sehr, dass ihr an mich glaubt, ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für mich bedeutet! Auch dass die Hunde bei mir sein können, dafür Herzensdank! Hier werde ich zur Ruhe kommen, hier werde ich noch etwas von Baba Yaga lernen können! Ich hoffe, Aglaia, du versorgst uns wenigstens einmal wöchentlich mit Lebensmitteln!« Aglaia und die Alte Weise sehen sie mit ihren mitfühlenden Herzen an, nicken ihr zu und animieren sie zu einer ausgedehnten Wanderung mit den Hunden.

Inzwischen ist die Sonne untergegangen, schmerzvoll erinnert sie sich an den Platz der Stille. Die Hunde, mit ihrer Fröhlichkeit und Verspieltheit vertreiben für kurze Momente ihre trüben Gedanken. Auf einem kleinen Hügel setzt sie sich, sieht das entfernte Meer und fühlt sich falsch und fehl am Platz! Sie verspürt dieselbe Enge, wie damals, als ihre Tochter verstorben war, der gleiche Schmerz, die gleiche Ungläubigkeit. Und doch ist es dieses Mal etwas anders, sie verspürt keine Wut, sie kann es sich selbst nicht erklären, weder für Juliane, noch für Jorgos empfindet sie Wut, nur eine tiefe Traurigkeit.

»Morgaine, Maria, Meeresgöttin, Ortrera: Bitte helft mir! Bitte helft mir, diese Tage zu überstehen! Sendet mir ein Zeichen, sprecht mit mir! Was soll ich nur tun, damit dieser Schmerz aufhört!«, denkt sie sich. Der Schmerz überwältigt sie. Der Verrat, den sie schon so oft erlebt hat, jedes Mal der gleiche, immer mit dem Gefühl, bald den Verstand zu verlieren! Wie sollte sie jemals wieder voll und ganz jemandem vertrauen können? Wo bleibt ihr Bauchgefühl, ihre Intuition? Dass sie immer wieder durch diesen Schmerz gehen muss? Was ist die Lektion daraus? Links und rechts von ihr sitzen die Hunde, ihre Schnauzen auf ihrem Schoß abgelegt und sehen sie mit ihren großen Augen an. Auch die beiden seufzen ein paar Male tief auf, so als ob sie ihr die Last wegnehmen wollten.

Durch ihre Tränen verschleierten Augen hindurch nimmt sie einen Farn vor ihren Füßen wahr, der sich wild hin- und herbewegt. Je länger sie dieser, einer ihrer Lieblingspflanze zusieht, desto mehr erkennt sie die Bewegung der Pflanzen-Deva. Aus Erfahrung weiß sie, dass Plätze, an denen Farne wachsen, besonders belebt und von Elfen bewohnt sind.

Nach und nach sieht sie, wie diese etwas oberhalb des Farns zu tanzen beginnen. Mit einem Schlag ist ihre Traurigkeit weg, sie ist erstaunt und berührt gleichermaßen, dass sie so ein Schauspiel erleben darf! »Was bist du so traurig, du Menschenkind, können wir dir weiterhelfen?«, spricht sie eine an, »wir sind den Menschen, die offenen Herzens sind, sehr nahe. Möchtest du mit uns ein Liedchen singen? Ok, also pass auf, unser aller-aller-aller-liebstes-Lieblingslied geht so:

...Fortsetzung im Buch...

© Andrea Mayr
aus dem Roman: Greta und die feminin-magische Insel
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